Dienstag, 19. März 2013

Spanienaustausch mit Cádiz/El Puerto de Santa María --> Ein Bericht



Mein erster Flug!
Sorry für diefehlenden Bilder... sie wurden leider aus dem Netz gelöscht :( Aber der Bericht ist dennoch lesenswert! ~20.05.16

Endlich bin ich dazu gekommen, diesen Bericht zu schreiben – und natürlich endlich zu beenden. Solche Berichte ziehen sich bei mir immer in die Länge ^^ Ich fange an einem Tag an und bringe ihn erst eine Woche später zu Ende. Deswegen fange ich auch gleich an:
Das war mein Zimmer :)
Montag, 18. März 2013. Die erbarmenswerten Austauschschüler mussten den ganzen Morgen in der Schule sitzen, als wäre ein gewöhnlicher Schultag. Die Koffer schlossen sie in einem Raum ein und litten im Unterricht, bis er endlich vorbei war. Schulsachen wurden bei Eltern abgegeben, Koffer wurden geholt, es wurde sich überaus knapp von den Eltern verabschiedet und dann auf in den Bus! Dabei waren wir nur 17 Schüler + 1 Lehrer, und der Bus war geradezu gigantisch. Dabei saßen „Die Anderen“ ganz hinten, und „Wir“ ganz vorne – wie immer eigentlich.
In Spanien hat jedes Haus einen Innenhof. Cool, oder?
Jedenfalls, nach langer Fahrt kamen wir am Flughafen in Basel an – es war der erste Flughafen, den ich je gesehen habe, und dementsprechend beeindruckt war ich auch. Es war ein tolles Erlebnis, die ganzen Kontrollen, sogar die Gepäckabgabe. Das Beste daran war aber unvergleichlich der Flug. Dazu habe ich sogar eine kleine Geschichte: Wir saßen im Flugzeug und sind losgerollt. Da ich aber noch keinerlei Erfahrungen mit dem Fliegen hatte, dachte ich: Oh nein, wir heben jeden Moment ab! Und das hielt das Flugzeug wieder ab… es war gerade mal auf die Landebahn gerollt! xD Als es dann wirklich los ging, fühlte ich mich wie in einer Achterbahn (und ich hasse Achterbahnen), aber es war ganz cool. Leider fand ich die Vorstellung, so hoch über dem Boden zu sein, irgendwie unwirklich – man hat zwar die ganzen Alpen im Sonnenschein glänzen sehen, und alles drum und dran, was man eben über den Wolken sieht, aber durch das Fenster, und dadurch, dass es so klein war, kam mir das alles ziemlich unglaubwürdig vor – ich fühlte mich wie auf der Erde auch. Das hat mich ein wenig enttäuscht :( ich hab mir wohl zu große Erwartungen gemacht!
Die Schule hatte eine eigene Kapelle!
Zum Flug gibt es nur zu erzählen, dass ich fast neben meinem Lehrer saß – was ein überaus belustigendes Erlebnis war. Er spielte nämlich die ganze Zeit Angry Birds auf seinem Tablet und ist immer total ausgerastet, wenn er nicht alle drei Sterne hatte. Und mein Lehrer sieht, wenn er ausrastet, sehr sehenswert aus.
Vom Flughafen in Málaga ging es weiter mit dem Bus nach El Puerto de Santa María, wo wir an der Plaza de Torros (Stierkampfarena, eine der größten ganz Spaniens!) unsere Austauschpartner trafen. Ich wurde ganz herzlich empfangen, von meiner lieben Austauschpartnerin (sie heißt Blanca) und ihrer Mutter. Dann ging’s ab zu denen nach Hause und ich wurde der restlichen Familie vorgestellt: Dem Vater und zwei Brüdern (die beiden sind 12 und 9 Jahre alt und sind extra wachgeblieben, um mich noch zu begrüßen! :3 es war ziemlich spät, als wir ankamen ^^).
Phuh, da hat's ziemlich nach Fisch gerochen ._.
Bodega Weinlager
Dienstag, 19. März 2013: Wir begannen den Tag um halb acht, was wunderbar spät zum Aufstehen ist. Die Schule begann um halb neun, und es war die erste Schule (im Ausland), in der ich mich richtig wohl fühlte. Die Spanier sind ein so liebes Völkchen! Entgegen meinen Erfahrungen mit Frankreich, in denen wir Deutschen nur angestarrt und ausgelacht wurden und keiner mit uns geredet hat, kam hier die ganze Schule (dazu muss man sagen dass es eine sehr kleine Schule war, auch wenn es eine religiöse Schule war und eine eigenen Kapelle hatte) auf uns zu und hat auf uns eingeredet (ein herzlichen und vor allem viel redendes Völkchen). Wir wurden mit lauter strahlenden Augen begrüßt, und Blanca meinte später zu mir, wir Deutschen sind hier in der Schule total berühmt. Aber wenn man sich die Landkarte ansieht, ist das auch nicht verwunderlich: Die einzigen nah liegenden Länder sind Marokko und Portugal. Deutschland liegt für die meisten Spanier aus Andalusien am anderen Ende der Welt. Nachdem wir also begrüßt worden sind, ging es auf in das Zentrum von El Puerto, wo wir Freizeit hatten. Das Zentrum ist zwar klein, aber wirklich sehenswert – und es gibt das beste Eis der Welt dort *-* Und einen Donutladen xD Am Abend haben sich alle Spanier und Deutsche mit den Lehrern im Restaurant „Crefoundie“ getroffen, wo es köstliche Crêpes gab. Nicht gerade das typischste spanische Essen, aber es hat gut geschmeckt. Das Schlechte am Restaurant war, dass wir Spanier-Deutsche-Spanier-Deutsche saßen – vielleicht gut gemeint von den Lehrern, das hat aber auch nicht viel gebracht. Eher wurde uns die Last auferlegt, über einen Sitznachbar mit dem nächsten Deutschen zu reden, wie auch die Spanier es ebenfalls taten. Das hat rein gar nichts gebracht…
Wein *-*
Mittwoch, 20. März 2013: Dieser Tag war sehr aufregend. Zuerst ging es kurz in die Schule, wo wir uns alle trafen (also die Deutschen meine ich) und zusammen in die Bodegas Caballero gingen. Das ist ein Weinlager, in dem Sherry hergestellt wird. Also eher ein Sherry-Lager. Wie auch immer, jetzt weiß ich, dass Sherry das englische Wort für Jérez ist, eine der drei einzigen Städte weltweit, die Sherry herstellen dürfen. Die anderen beiden Städte sind Cádiz und El Puerto de Santa María, wenn ich mich nicht täusche. Außerdem weiß ich jetzt, wie über und über mit Schimmel überzogene Wände riechen. Hm ._.
Castillo San Marco
Der nächste Punkt des Morgens war das Castillo de San Marco, eine Burg, die um eine Moschee herum gebaut wurde, als diese erobert wurde. Im Inneren der Burg sah man noch Elemente der Moschee, darunter auf eine Gebetsnische, die nicht nach Mekka zeigte – ein unbeabsichtigter, aber nicht korrigierter Irrtum. Auch stiegen wir auf das Dach des Castillos, von wo man eine hübsche Aussicht hatte.
Auf dem Castillo hat man einen schönen Ausblick ^^
Hier wurde erst mit alten Steinen gebaut, danach mit Neuen
Danach gingen wir in die Schule zurück. Es war genau drei Uhr, und die Spanier hatten Schule aus (der Nachteil des langen Schlafens ist natürlich, dass man länger Schule hat… ich bin verdammt zufrieden mit meinem Schulplan xD). Wir liefen zum Hafen (der Hafen = El Puerto ^^) und gingen dort auf ein Schiff, das uns nach Cádiz bringen sollte. Die Schiffsfahrt nach Càdiz war erst praktisch veranlagt, da die beiden Städte an einer Buch liegen, nur eben auf gegenüberliegenden Seiten, und somit der Bootsweg viel schneller geht als mit dem Zug um die ganze Bucht herumzufahren. Mittlerweile ist das ganze aber eher zur Tradition geworden, und wir durften diese Tradition genießen. Das Meer war wundervoll, und Cádiz war es erst recht. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, und wir sind eine Weile am Rande herumgelaufen. Wir waren auch kurz am Meer und auf einer kleinen Befestigungsanlage am Meer, die wunderbar marokkanisch aussieht. Wir blieben dort bis zum Abend, und dann sind wir mit dem Boot wieder nach El Puerto gefahren. Während der Fahrt habe ich von meiner Freundin K gelernt, wie man „Ich liebe dich“ und „Es ist gut, dieser Hase“ (fragt mich nicht, warum ich das Zweite lernen wollte) auf Russisch sagt. Zum Abendessen gab es (glaube ich, die Abendessen habe ich nicht mehr ganz im Kopf) Tortilla (eine wundervolle Tortilla, mindestens fünf Zentimeter hoch und aufgeschnitten wie ein Kuchen.
Tradition: Mit dem Boot nach Cádiz!
Donnerstag, 21. März 2013: Morgens war das Treffen wieder in der Schule, wie immer. Danach sind wir mit den Spaniern zum Bahnhof gegangen, wo wir mit dem Zug nach San Bernardo gefahren sind – also Sevilla (oder zumindest nah dran). Von dort sind wir nach Sevilla gelaufen (also anscheinend liegen die zwei was-auch-immer-es-sind nah beieinander) und haben die Kathedrale besichtigt. Die Kathedrale hat zwei das-größte-hmhmhm-der-Welt-Titel, aber die habe ich beide vergessen. Wer möchte, kann es googlen: Sucht einfach nach La Giralda, das ist der wunderschöne Glockenturm der Kathedrale. Übrigens: La Giralda hat keine Stufen, die nach oben führen, sondern RAMPEN! Das war ein sehr lustiges Erlebnis, einen Turm auf Rampen zu erklimmen xD^
La Giralda
"Kathedrale" in El Puerto
Nach der Kathedrale sind wir zu den Reales Alcázares gegangen. Soweit ich das spanische Gelaber der Frau entziffert habe handelt es sich hier um einen Komplex verschiedener Schlösser, vielleicht wurde da aber auch wieder etwas von jemand anderem erobert und ausgebaut, wie bei dem Castillo in El Puerto. Jedenfalls, hätte es nicht geregnet (ja, mein Gott, Regen in Spanien. Verdammt!) wäre der gigantische Garten als wunderschön zu bezeichnen gewesen. Die Räume, hübsch getrennt nach Christlicher-Palast und Juden-die-zum-Christentum-übergewechselt-sind-Palast, waren sehr hübsch. Vor allem der Juden-die-zum-Christentum-übergewechselt-sind-Palast, denn der war außerordentlich schön mit Stuck und Wandbildern verziert. Was das Einzigartige daran war: Man sah Jakobsmuscheln, also christliche Elemente, und sogar Abbildungen von Pflanzen, und einmal sogar von Vögeln. Daran erkennt man eben, dass dort Juden lebten, die zum Christentum übergewechselt sind xD
Die Kathedrale von Sevilla
Damit war der Tag auch schon fast vorbei. Zum Abendessen gab es Gambas (keine Ahnung wie sie auf deutsch heißen, aber sie schmecken K-Ö-S-T-L-I-C-H)  und Meeresfrüchte-Paella. Ich habe mutig gegessen, was auf den Teller kam, also Fisch, Muscheln, Tintenfischtentakel und undefinierbare Dinge, und außer einer Sorte Muscheln war es fast so K-Ö-S-T-L-I-C-H (aber nur fast) wie die Gambas. Dazu gab es noch zwei Fischsalate, die ich aber wohlweislich nicht probiert habe (als alle Familienmitglieder kurz weg waren habe ich einen der Salate probiert… ja, wohlweislich ist das richtige Wort dafür, wenn man es nicht probiert).
Hier wurde einer der Star-Wars-Filme gedreht
Freitag, 22. März 2013: Wir gingen in die Schule und blieben dort auch. Wir Deutschen hielten Präsentationen über den Elsass und Baden, und meine Gruppe auf Spanisch. Würg. Ich hab in der ersten Klasse statt cebolla (Zwiebel) cebollo oder irgendetwas gesagt, das garantiert NICHT Zwiebel bedeutet hat. Unser Lehrer hat mich vor der ganzen Klasse verbessert – und in der nächsten habe ich denselben Fehler gemacht xD Diesmal hat mein Lehrer sogar noch lachend gesagt dass Zwiebel „ihr Lieblingswort im Spanischen ist“. Grrr! xD
Nach der Schule hatten wir frei, und ich war bei meiner Austauschpartnerin zu Hause, wir haben gegessen, gekocht und ferngesehen. Die sind wirklich Quizshow-verrückt!
Meer *-*
Samstag, 23. März 2013: Wir haben uns mit einigen anderen Deutschen und ihren Austauschpartnern getroffen und sind nach San Bernardo ins Shoppingcenter gefahren. Nicht wirklich der Knüller, das muss ich ganz ehrlich sagen ._. Nicht das Größte, und das Schönste auch nicht. Aber ne Menge Chucherias! xD (Süßigkeitenläden). Danach sind wir nach Hause, haben gegessen, geduscht, und so weiter, und am Abend sind wir zum… nein, natürlich haben wir KEIN botellón  gemacht, wie kommt ihr den darauf xDDD jedenfalls, wir haben uns mit den anderen getroffen und sind Essen gegangen, und dabei haben wir geredet und geredet und viel Spaß gehabt ^^ ich kann nur wiederholen: Die Spanier sind so ein herzliches Volk!
Plaza de Torros
Sonntag, 24. März 2013: Letzter Tag! :( Wir haben ausgeschlafen, und dann haben wir uns mit den anderen getroffen, sind am Strand gewesen (*-*) und durch El Puerto gelaufen. Am Abend haben wir uns wieder mit den anderen getroffen, geredet, gelacht und viel Spaß gehabt.
Montag, 25. März 2013: Oh nein, Abfahrt! Den Tag bis um dreizehn Uhr waren wir noch im Unterricht (noch nie so öden Unterricht gesehen, jetzt fällt mir auf wie gut ich es in meiner Schule habe), dann gab es tränenreichen Abschied. Sogar einer der drei Spanier-Jungen hat geweint. Das war alles so rührend! Ich hatte noch nie eine Austauschpartnerin, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe wie Blanca :(
Die Plaza de Torros von innen :)
Mit dem Bus ging’s zum Aeropuerto de Málaga und mit dem Flugzeug nach Basel. Grr! Ich wollte nicht Heim!
Heim!
Als wir in Basel ankamen, war es schon spät, und dann sind wir noch mit dem Bus zurück nach Kehl gefahren. Ich war richtig down, als ich um ein Uhr nachts nach Hause kam, und dann hatte ich etwa vier Stunden Schlaf bevor die Schule wieder anfing xP
Die Spanier kommen übrigens zum Zeitpunkt, an dem ich dies schreibe, in drei Stunden, also heute. Da ich den Post erst etwas später hochladen werde, nehme ich an, dass sie entweder noch da oder schon weg sind. Ich freue mich!
Reisefazit: Im Sommer sicherlich ein Traumreiseziel, eine wunderschöne Landschaft, Meer, Strand, alles, was dazugehört. Für mich persönlich finde ich, dass ich viele Erfahrungen mit der Kultur und der Sprache gemacht habe und sich dieser Austausch 100%ig gelohnt hat!!!
Das war’s endlich mit diesem Bericht :)
LG, eure funne

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