Sonntag, 21. April 2013

[Rezension] Catherine Fisher: Incarceron – Fliehen heißt Sterben


Klappentext:
Es ist ein gewaltiges Gefängnis. Sein Inneres besteht aus gigantischen Metallwäldern, verfallenen Städten und endlosen Weiten. An diesem Ort gibt es keine Freundschaft. Es gibt keine Hoffnung, kein Entkommen. Doch der junge Häftling Finn hat eine Verbindung nach Außerhalb, zu Claudia, der Tochter des Gefängnishüters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron zu entkommen, und er wiederum ist Claudias letzte Hoffnung, dem goldenen Käfig ihres eigenen Lebens zu entfliehen. Doch Finns und Claudias größter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert.
Denn dieses Gefängnis lebt!

Inhalt:
Incarceron ist ein Gefängnis. Ehemals vorgesehen als Paradies, inzwischen jedoch ein Ort voller Feindschaft, Misstrauen und Gewalt, an dem es keine Liebe und kein Vertrauen geben kann.
Doch wo befindet sich Incarceron? Niemand weiß es, doch Claudia, die Tochter des Hüters von Incarceron, möchte es herausfinden. Noch immer glauben die Menschen, Incarceron sei das Paradies, doch Claudia möchte dorthin, um Finn zu retten, mit dem sie über einen geheimnisvollen Schlüssel Kontakt aufgenommen hatte und der aussah, als würde es ihm alles andere als so gehen, als wäre er im Paradies…


Meine Meinung:
Wow, ich glaube, das ist das erste BloggdeinBuch-Buch, dem ich nicht alle Punkte gegeben habe. „Incarceron“ ist leider nicht ganz so perfekt wie andere Bücher, allerdings macht kaum etwas aus, wenn es um den Erfolg des Buches geht. Und „Incarceron“ ist definitiv ein Erfolg. Ich bin sicher, es schlägt ein wie eine Bombe, wo auch immer es veröffentlicht wird.

Das klingt seltsam, obwohl ich dem Buch gar keine volle Punktzahl gegeben habe?
Den Minuspunkt bekommt das Buch dafür, dass man vieles nicht versteht. Da werden Dinge beschrieben, Umgebungen, die man sich nicht vorstellen kann. Durchaus alltägliche Umgebungen, aber eben nicht so, dass man sich vorstellen kann, wie es dort aussieht, sondern eher dürftig beschrieben, sodass man seine Vorstellung des Ortes mit seinen eigenen Gedankenbildern ergänzen muss. Das hat mich oft gestört, denn ich musste oft den Absatz wiederholt lesen um mich an den Ort des Geschehens hineinzuversetzen, und dann habe ich es mir immer noch nicht vorstellen können.

Außerdem versteht man nicht wirklich, was an dem Buch jetzt mystisch, also fantasy, oder was real ist. Teilweise ist es unsere Erde in der Zukunft, mit allem elektronischen Zeug, das man haben kann, aber es ist verboten und die Menschen leben wie im Mittelalter. Dieser Aspekt allein wurde schon mal nicht erläutert. Es wurde lediglich gesagt, dass diese Lebensart gesetzlich verankert ist und sich „das Protokoll“ nennt. Aber kommen wir zur Unterscheidung von mystisch und real zurück: Man grübelt ständig darüber nach, ob das Gefängnis wirklich lebt, oder ob es von außen gesteuert wird. Und ob die Königin wirklich eine Zauberin ist oder ob das nur so gesagt wird. Solche Dinge. Später wird natürlich alles aufgelöst, was von den beiden es ist sag ich natürlich nicht, aber irgendwie finde ich, dass man bei so einem Buch gleich durch irgendeinen Hinweis klarstellen sollte, ob Magie im Spiel ist oder nicht.

Der letzte negative Punkt, der mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es Halbmenschen und Halbtiere gibt. Es wurde zwar erklärt, warum das so ist, allerdings finde ich diese Idee ziemlich schlecht. Ziemlich eklig eigentlich, und bei genaueren Überlegungen regelrecht verstörend. Diese Dinge passen mir irgendwie nicht zum Rest des Buches… klar, das Gefängnis ist seltsam, aber dass die Überreste toter Dinge zu neuen Menschen und Tieren geformt werden, und wenn es nicht genug biologisches Material gibt, wird einfach Metall als Knochen oder Blutadern oder Organ benutzt? Irgendwie ist die Idee ja schon krank…

Aber mehr gibt es an dem Buch eigentlich gar nicht auszusetzen. Mag sein, dass ich bei meiner Kritik ein wenig ausgeschweift bin, aber das alles ist wirklich nur halb so schlimm. Die positiven Dinge überlagern das alles. Schließlich gibt es da noch Finn, eine überaus sympathische Person, und Claudia, ebenfalls eine sehr nette Persönlichkeit. Und die ganzen Enthüllungen (die ich hier nicht enthüllen werde, da es sonst keine Enthüllungen mehr sein werden, wenn ihr das Buch lest) machen das alles noch besser: Dass Claudia nicht ist, wer sie zu sein scheint, ebenso wenig wie Finn, Das Gefängnis und Claudias Vater. Vor allem das Gefängnis. Diese Idee finde ich wirklich fantastisch. Da wäre man im Leben nicht drauf gekommen, wo sich „Incarceron“ befindet. Ja, wirklich eine fantastisch-geniale Idee! Außerdem ist es natürlich super zu lesen (bis auf gewisse Stellen) und wirklich rührend.

Keine Angst, Jungs, nicht so rührend, dass es nichts für euch wäre! „Incarceron“ ist wirklich ein super Buch und für alle Altersstufen geeignet. Zumindest ab 14, damit man keine Alpträume über Halbmenschen bekommt…



ISBN: 978-3-7645-3080-8
Verlag: Penhaligon
Seiten: 476
Preis: 9,99€
Leseprobe?

Folgender Band:
Sapphique

Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag und Blogg dein Buch für dieses Rezensionsexemplar!


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