Klappentext:
Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre
von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht
tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton festgehalten…
Inhalt:
Der erste Fall für das Sonderdezernat Q, bestehend aus einem
Kriminalkommissar und seinem Assistenten, die alte, ungelöste Fälle wieder
aufrollen sollen. Niemand hat damit gerechnet, dass dieses zwei-Mann-Team
tatsächlich Ergebnisse vorzulegen hätte, schon gar nicht Carl Mørck und Assad,
der Assistent, selbst. Doch so ist es: Schon bald finden die beiden heraus,
dass an Merete Lynggaards Verschwinden vor fünf Jahren irgendetwas faul ist –
und vor allem, dass der Fall noch aktueller ist, als je gedacht wurde…
Meine Meinung:
Alte Fälle aufrollen und unter mindestens vierzig Stück
genau den aussuchen, bei dem das Opfer gar nicht tot ist, sondern noch lebt?
Und genau in dem Monat, in dem nach fünf Jahren Gefangenschaft endlich ihr Tod
geplant ist? …Hmmm…
Ja, das finde ich ziemlich seltsam, und ich denke, es ist
auch so. Trotzdem finde ich die Idee echt super, ein Dezernat zu gründen, das
alte Fälle aufrollt. Ich frage mich (und hoffe dass es nicht so sein wird), ob
in den folgenden drei Bänden auch solche „Zufälle“ vorkommen. Das gute an der
Idee finde ich natürlich, dass man durch die vielen beiseite gelegten Fälle
immer neue Bücher schreiben kann. Nicht zu sagen unendlich viel. Denn es gibt
nichts, das abgeschlossen werden muss, sondern jedes Buch ist ein Fall für
sich.
Die Hauptperson, Carl Mørck, find eich nicht sonderlich gut
gelungen. Vom Verhalten her kommt er mir vor wie ein seniler 50-Jähriger, der
des Lebens überdrüssig ist, aber versucht, ein guter Ermittler zu sein, obwohl
er gar keine Lust dazu hat und sich keine Mühe gibt, und dann super stolz auf
sich ist, wenn der Zufall oder Assad ihm einen Fortschritt beschert hat. Na ja.
Dafür gibt es ja noch den Assistenten, der eigentlich nur
fürs Kaffeekochen zuständig ist, sich aber immer mehr ins Dezernat integriert.
Assad ist wirklich eine lustige Person, geheimnisvoll und überaus intelligent.
Man weiß nicht wirklich etwas über seine Vergangenheit, und das macht ihn etwas
mysteriös. Aber er ist lustig, etwas verpeilt und peppt das ganze Buch auf,
sodass man Carl Mørck eigentlich auch ins Herz schließt, etwa wie einen am
Straßenrand gefundenen Köter.
Die Folgebände will ich leider irgendwie nicht so sehr
lesen, dass ich sie mir sofort unter den Nagel reißen würde, sobald ich sie zu
Gesicht bekomme, was sicher daran liegt, dass kaum Spannung aufgebaut wird.
Damit meine ich das, was ich schon vorher erwähnt hatte: Jedes Buch ist ein
Buch für sich, und sie hängen nicht miteinander zusammen. Dementsprechend gibt
es in „Erbarmen“ nichts, auf das man sich dann in „Schändung“ freuen würde,
außer der Schreibweise, die hoffentlich gleich bleibt.
Zu dieser Schreibweise habe ich das zu sagen, was man
eigentlich zu jedem guten Buch zu sagen hat: Es ist spannend, packend, gut zu
lesen und nicht langweilig, wie es sich gehört.
Alles in allem ein super Buch, vor allem dadurch, dass man
Meretes Leiden im Laufe der Jahre mitbekommt. Ich bin zwar nicht sadistisch,
aber wir wissen ja alle, dass so etwas ein Buch spannender macht ;) Kauft es,
lest es, und dann schreibt eine Rezension drüber, damit ich eure Meinung zu
hören bekomme!
ISBN: 978-3-423-21262-5
Verlag: dtv
Seiten: 419
Preis: [TB] 9,95€
Leseprobe?
Folgende Bände:
Schändung
Erlösung
Verachtung
Erwartung
Verheißung
Erwartung
Verheißung
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