Klappentext:
Die eben erwachsen gewordene Minella, eine strahlende Schönheit, lebt in
einfachen Verhältnissen. Sie hilft ihrer Mutter, Vorsteherin der
örtlichen Mädchenschule, beim Unterricht. Eines Tages lernt sie auf Gut
Derringham den Compte Fontaine Delibes kennen - einen einflussreichen
Adligen aus Frankreich, arrogant, hochmütig, unberechenbar. Eine
finstere Faszination geht von diesem Mann aus. Alles an ihm ist
Verführung, Berechnung, aber auch unwiderstehliche Attraktion. Als sie
dieser "Teufel" nach dem Tod der Mutter auf sein Château Silvaine
einlädt, an dem bereits der Pulverdampf der Revolution nagt, zögert sie
zunächst. Sucht der Graf nur eine Mätresse? Munkelt man nicht auch von
Mord in seinem Umfeld? Doch Minella stürzt sich trotz aller Vorbehalte
in das waghalsige Liebesabenteuer.
Inhalt:
Als die junge Minella auf das große Schloss eingeladen wird,
um ihre dort lebende Freundin Margot zu besuchen, trifft sie dort auf den
Compte und ist sofort fasziniert von ihm – obwohl er schon durchblicken lässt,
wie sehr er von ihr angetan ist. Doch Minellas Verstand siegt, und sie geht dem
Compte von nun an möglichst aus dem Weg. Als dann jedoch ihre Mutter stirbt und
der Compte ihr eine Einladung auf sein Schloss in Frankreich schickt, sagt sie
Margots wegen nicht nein…
Meine Meinung:
Zugegeben, ich habe „Die Rache der Pharaonen“ von Victoria
Holt gelesen und habe erwartet, dass dieses Buch mir überhaupt nicht gefallen
wird. Ich habe es mir ausgeliehen, weil es mir empfohlen wurde.
Als ich es dann
jedoch angefangen habe, war ich völlig überrascht: Es war unerwartet amüsant,
unterhaltsam und spannend! Mir gefällt auch die Schreibweise: Als würde Minella
dies alles nicht gerade erleben, sondern als wäre alles schon vorbei und sie
erzählt irgendjemandem ihre Geschichte. Solche Schreibweisen mag ich wirklich.
Und hier habe ich wirklich nichts daran zu bemängeln gehabt.
Die beiden, Minella und
der Compte, erinnern mich total an Scarlett O’Hara und Rhett Butler. Hat einer
von euch vielleicht auch den Eindruck gehabt? Diese Wortgefechte, dieses
charmant-hinterlistige Auftreten des Compte! Jedenfalls mag ich die
Wortgefechte sehr ^^ Sie machen das Buch doppelt so amüsant und lassen einen
schmunzeln.
Der Compte selbst
ist wirklich undurchsichtig. Man hat keine Ahnung, ob er Minella wirklich
liebt, wie er es sagt, und ob diese Liebe (wenn es denn Liebe ist) von Dauer
ist und ob er sie wirklich heiraten würde, wenn die Comptesse stürbe, oder ob
er das nur sagt um Minella zu seiner Mätresse zu machen.
Hm, es ist schon
praktisch, wenn man einen historischen Roman schreibt, dass man sich die
Ereignisse nicht erst selbst ausdenken, sondern sie einfach aus dem Geschichtsbuch
abschreiben muss! Nein nein, das war nicht böse gemeint, das war Ironie ^^ Eine
gute Zeit hat sich die Autorin da ausgesucht! La Révolution Française! Sturm auf die Bastille! Das alles wurde wirklich
spannend beschrieben, das können die Geschichtsbücher natürlich nicht, und
außerdem war Minella dabei ^^
Wie man vielleicht
beim Lesen dieser Rezension merkt, finde ich das Buch wirklich toll, allerdings
hat es meiner Meinung nach keine fünf Sterne verdient. Irgendwie stört mich
etwas an der Schreibweise, auch wenn sie gut ist. Vielleicht, weil es ab und zu
sogar recht langweilig ist, da oft nichts passiert, sondern nur Alltag
herrscht. So was macht das Buch irgendwie langweilig, als gäbe es nichts
wirklich Aufregendes. Das gibt leider einen Punkt Abzug. Aber ansonsten ist es
ein tolles Buch!
The Devil On Horseback
ISBN: 4-0264-11118-26-0
Verlag: Weltbild
Seiten: 447
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