Sonntag, 12. Mai 2013

[Rezension] Victoria Holt: Der Teufel zu Pferde



Klappentext:
Die eben erwachsen gewordene Minella, eine strahlende Schönheit, lebt in einfachen Verhältnissen. Sie hilft ihrer Mutter, Vorsteherin der örtlichen Mädchenschule, beim Unterricht. Eines Tages lernt sie auf Gut Derringham den Compte Fontaine Delibes kennen - einen einflussreichen Adligen aus Frankreich, arrogant, hochmütig, unberechenbar. Eine finstere Faszination geht von diesem Mann aus. Alles an ihm ist Verführung, Berechnung, aber auch unwiderstehliche Attraktion. Als sie dieser "Teufel" nach dem Tod der Mutter auf sein Château Silvaine einlädt, an dem bereits der Pulverdampf der Revolution nagt, zögert sie zunächst. Sucht der Graf nur eine Mätresse? Munkelt man nicht auch von Mord in seinem Umfeld? Doch Minella stürzt sich trotz aller Vorbehalte in das waghalsige Liebesabenteuer.

Inhalt:
Als die junge Minella auf das große Schloss eingeladen wird, um ihre dort lebende Freundin Margot zu besuchen, trifft sie dort auf den Compte und ist sofort fasziniert von ihm – obwohl er schon durchblicken lässt, wie sehr er von ihr angetan ist. Doch Minellas Verstand siegt, und sie geht dem Compte von nun an möglichst aus dem Weg. Als dann jedoch ihre Mutter stirbt und der Compte ihr eine Einladung auf sein Schloss in Frankreich schickt, sagt sie Margots wegen nicht nein…


Meine Meinung:
Zugegeben, ich habe „Die Rache der Pharaonen“ von Victoria Holt gelesen und habe erwartet, dass dieses Buch mir überhaupt nicht gefallen wird. Ich habe es mir ausgeliehen, weil es mir empfohlen wurde.

Als ich es dann jedoch angefangen habe, war ich völlig überrascht: Es war unerwartet amüsant, unterhaltsam und spannend! Mir gefällt auch die Schreibweise: Als würde Minella dies alles nicht gerade erleben, sondern als wäre alles schon vorbei und sie erzählt irgendjemandem ihre Geschichte. Solche Schreibweisen mag ich wirklich. Und hier habe ich wirklich nichts daran zu bemängeln gehabt.

Die beiden, Minella und der Compte, erinnern mich total an Scarlett O’Hara und Rhett Butler. Hat einer von euch vielleicht auch den Eindruck gehabt? Diese Wortgefechte, dieses charmant-hinterlistige Auftreten des Compte! Jedenfalls mag ich die Wortgefechte sehr ^^ Sie machen das Buch doppelt so amüsant und lassen einen schmunzeln.
Der Compte selbst ist wirklich undurchsichtig. Man hat keine Ahnung, ob er Minella wirklich liebt, wie er es sagt, und ob diese Liebe (wenn es denn Liebe ist) von Dauer ist und ob er sie wirklich heiraten würde, wenn die Comptesse stürbe, oder ob er das nur sagt um Minella zu seiner Mätresse zu machen.

Hm, es ist schon praktisch, wenn man einen historischen Roman schreibt, dass man sich die Ereignisse nicht erst selbst ausdenken, sondern sie einfach aus dem Geschichtsbuch abschreiben muss! Nein nein, das war nicht böse gemeint, das war Ironie ^^ Eine gute Zeit hat sich die Autorin da ausgesucht! La Révolution Française! Sturm auf die Bastille! Das alles wurde wirklich spannend beschrieben, das können die Geschichtsbücher natürlich nicht, und außerdem war Minella dabei ^^
Wie man vielleicht beim Lesen dieser Rezension merkt, finde ich das Buch wirklich toll, allerdings hat es meiner Meinung nach keine fünf Sterne verdient. Irgendwie stört mich etwas an der Schreibweise, auch wenn sie gut ist. Vielleicht, weil es ab und zu sogar recht langweilig ist, da oft nichts passiert, sondern nur Alltag herrscht. So was macht das Buch irgendwie langweilig, als gäbe es nichts wirklich Aufregendes. Das gibt leider einen Punkt Abzug. Aber ansonsten ist es ein tolles Buch!



The Devil On Horseback
ISBN: 4-0264-11118-26-0
Verlag: Weltbild
Seiten: 447

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