Montag, 22. Juli 2013

[Rezension] Max Bentow: Der Federmann (Ein Fall für Nils Trojan #1)


Klappentext:
Als der Berlinder Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: Wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls - und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.

Inhalt:
Ein grauenhafter Mord ereignet sich. Einer blonden Frau werden die Haare abgeschnitten, Augen ausgestochen, sie wird sexuell misshandelt, Wunden wie von einer Rasierklinge übersähen ihre Haut und ihre Halsschlagader wurde durchtrennt. Wer hat ihr das angetan? Der Kommissar Nils Trojan beginnt zu ermitteln, doch der Täter hat keinerlei Spuren hinterlassen. Und noch bevor der erste Hinweis gefunden werden kann, erfolgen weitere Morde – jeder grauenvoller als der Vorherige…


Meine Meinung:
Anfangs dachte ich ganz ehrlich, dass die Idee irgendwie seltsam ist – Vögel ausnehmen und seinen Opfern auf den Bauch legen? Und überhaupt dachte ich, das ganze Buch sei ein gewöhnlicher Thriller. Was man halt so unter einem Thriller versteht.

Aber als ich dann angefangen habe, es zu lesen, war ich sofort hellauf begeistert – so sehr, dass ich sogar vergessen habe, mir zwischendrin Notizen für diese Rezension zu machen. Die Vogel-Idee ist richtig gut, vor allem, da der Mörder ohnehin ein extrem psychisch gestörter Mensch ist und äußerst vielseitige Ideen mit den Dompfaffen hat. Zum Beispiel lässt er immer einen lebendigen Vogel in die Wohnung des nächsten Opfers, sozusagen als Warnung, aber das Opfer sieht die Warnung leider nicht und wird am nächsten Tag ermordet. So ungefähr. Und als die Psychologin Jana Michels später entführt wird hatte er eine sehr ungewöhnliche, aber gut ausgeklügelte Vorrichtung für ihren Tod, falls sie fliehen sollte. Natürlich gebührt der Applaus hier dem Autoren, der diesen einzigartigen Mörder überhaupt erfunden hat.

Das Motiv fand ich auch super. Es ist zwar nicht wirklich ein Grund, Frauen zu töten und Haare zu sammeln, aber irgendwie ein guter Grund, verrückt zu werden :)

Es gab sogar eine Lieblingsszene hier in diesem Buch. Und zwar als Konrad Moll, einer der vermeintlichen Mörder, befragt wird und statt irgendetwas zu gestehen in ein Glas beißt… kaut… und die Scherbe herunterschluckt, bevor er weiterkaut. Stellt euch das mal vor – allein wenn man nicht auf Glas herumbeißt, sondern nur eine Scherbe im Mund hat, wird schon alles zerfetzt. Wie groß muss der Selbstmordwille sein, wenn man das hinbekommen möchte, was dieser Konrad gemacht hat? Und vor allem war der Kerl auch noch unschuldig!

Der einzige keine Punkt, der mir nicht gefallen hat, ist, dass das Buch nicht da fertig war, wie es erwartet war, sondern dass es ein offenes Ende hat. Ist das ein Merkmal eines Psychothrillers? Wenn ja, dann hätte ich trotzdem lieber normale Thriller #firstworldproblems

Allgemein liegt es natürlich nicht nur an der Idee, dass das Buch so großartig ist, sondern auch an der Schreibweise. Als ich das Buch fertig hatte, saß ich erst mal eine Weile da und habe es angestarrt. Dabei dachte ich immer wieder: So ein unscheinbares Cover – und dieser geile Inhalt!



ISBN: 978-3-442-47882-8
Verlag: Goldmann
Seiten: 383
Preis: [TB] 8,99€
Leseprobe?

folgende Bände:
Die Puppenmacherin
Die Totentänzerin
Das Hexenmädchen
Das Dornenkind

Vielen Dank an buchgesichter.de für diesen Gewinn! 

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