Montag, 14. Oktober 2013

[Rezension] Stephen King: In einer kleinen Stadt


Die kleine Stadt – ein einziges entsetzliches Horror-Szenario
Castle Rock ist eine kleine Stadt, in der kleine Leute leben. Und plötzlich taucht dieser merkwürdige Fremde auf, Leland Gaunt, und eröffnet einen Laden. „Needful Things“ steht auf dem Schild, und es gibt dort alles, was man zum Leben braucht. Und alles, was man sich nur erträumen kann. Aber alles hat auch seinen Preis – und Leland Gaunt bestimmt ihn…

Inhalt:
In der kleinen Stadt Castle Rock geht es gemütlich zu. Alles ist normal – die Mütter hängen stundenlang an der Strippe und zerreißen sich die Mäuler, die Männer bevölkern die Bars und die Kinder spielen ihren Nachbarn Streiche.
Doch plötzlich ist da dieser neue Laden namens „Needful Things“. Was könnte das nur bedeuten? Was wird dort verkauft? Niemand weiß es, bevor er den Laden betreten hat, doch eines ist sicher: Keiner ist mehr wie zuvor, nachdem er es getan hat.

Meine Meinung:
Stephen King. Wem ist dieser Name nicht ein Begriff? Mein erstes Buch von ihm war „Es“, und ich war begeistert. Nach und nach las ich ein wenig mehr seiner Bücher und stellte fest, dass jedes einzelne davon anders ist, sowohl was den Schreibstil als auch die damit einhergehende Atmosphäre anbelangt.

Auch dieses Buch hier hat eine völlig andere Atmosphäre. Allerdings kann ich gar nicht viel dazu sagen, außer dass es bis auf einzelne Stellen erbärmlich langweilig war und mich beispielsweise die ganzen Alltagsprobleme der Menschen, die sich über tausende von Seiten hinwegziehen, eigentlich überhaupt nicht interessieren. Hier findet sich ein Vergleich zu „Es“: Es ist spannend, man mag es, aber manche Erzählungen sind einfach lang und langweilig. Nur fehlt in diesem Buch das Gänsehaut-Feeling. Ich bin recht sensibel was Grusel angeht, aber hier blieben auch die Schauer aus. Es ist eindeutig King, und als Fan mag ich dieses Buch auch, doch es ist etwas ruhiger was schlaflose Nächte angeht. Höchstens ist es blutig und bestialisch, aber nicht geschmacklos.

Und vor allem – die Idee. Ich fand sie einfach wundervoll. Wenn man dieses Buch liest, wünscht man sich, ebenfalls Leland Gaunts Laden betreten zu dürfen, selbst wenn man schon weiß, dass das keine sonderlich gute Idee ist. Die Vorstellung, dort etwas kaufen zu können, das einen unglaublich glücklich macht, ist wundervoll. Noch dazu dieses Krimskrams-Feeling eines Allerlei-Ladens. Nicht zu vergessen Leland Gaunt selbst – ein furchtbar interessanter Charakter, der mich ein wenig an Flagg aus beispielsweise „Die Augen des Drachen“ erinnert.

Was mich noch stört, ist, dass es „normal“ anfängt, aber (was sehr King-Typisch ist) in einem enormen Fantasie-Chaos endet. Meiner Meinung nach ein wenig zu viel des Fantastischen, nachdem zuvor die Magie an sich kaum erwähnt wurde. Noch dazu scheint Stephen King ein Faible für Riesenspinnen zu haben – eine weitere Verbindung zu „Es“!

Ich bin nicht sicher, ob dieses Buch einem Nicht-Fan gefallen würde. Es ist gut, eine gute, äußerst komplexe Handlung und eine so große Menge so toller Charaktere, dass ich gar nicht alle erwähnen kann (außerdem sterben sowieso fast alle). Allerdings können die langweiligen Stellen recht nervenaufreibend sein und ungeduldig machen. Ich las dieses Buch im Urlaub, als ich absolute Langeweile hatte, und ein langweiliges Buch, um Langeweile zu vertreiben, ist vielleicht nicht gerade die beste Strategie.

Für Fans so oder so ein Muss!



Needful Things
ISBN: 3-453-09648-7
Verlag: Heyne
Seiten: 860
Preis: 10,99€
Leseprobe?

Weitere Bücher von Stephen King:
Das Spiel
Stark – The Dark Half
Brennen muss Salem
Dead Zone - Das Attentat
Sie (Misery)
The Green Mile

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind Herzlich Willkommen!