ISBN: 978-3-7645-0479-3
Verlag: blanvalet
Seiten: 382
Preis: 8,99€
Leseprobe?
vorherige Bände:
Ein brutaler Killer.
In einem Pflegeheim wird eine alte Frau ermordet
aufgefunden. Der Täter muss rasend vor Wut gewesen sein.
Eine anonyme Drohung.
Justizministerin Trine Juul-Osmundsen wird der sexuellen
Nötigung bezichtigt. Eine beispiellose Medienhetze beginnt. Dann die Botschaft:
Treten Sie zurück, sonst kommt alles ans Licht.
Die Suche nach der Wahrheit.
Henning Juul soll den Mord im Pflegeheim untersuchen, doch
auch seine Schwester Trine braucht dringend Hilfe. Henning macht eine
Entdeckung, die niemals bekannt werden darf. Und dann schlägt der Killer erneut
zu.
Inhalt:
Inhalt:
Noch immer ist der Onlinereporter Henning Juul auf der Suche
nach dem Verursacher des Brandes, der vor wenigen Jahren in seiner Wohnung
gewütet und ihm seinen Sohn geraubt hat. Doch auch seine Schwester Trine
Juul-Osmundsen steckt in Schwierigkeiten: Ihr wird sexuelle Belästigung
vorgeworfen. Doch nicht einmal Henning kann sagen, ob der Vorwurf gerechtfertigt
ist oder nicht – zu lange hat er keinen Kontakt mehr mit seiner Schwester
gehabt. Um das ganze Ermittlungschaos noch zu vervollständigen geschieht in
einem Altersheim in Oslo ein grausamer Mord: Eine alte Frau wurde auf brutalste
Weise ermordet. Doch wer bringt eine alte Frau um? Und dann noch auf eine
Weise, die so unglaublich viel Wut ausdrückt? Henning Juuls legendärer
Ermittlerinstinkt, ungetrübt wie eh und je, erwacht wieder.
Meine Meinung:
Meine Meinung:
Ach, ich weiß nicht. Den ersten Band dieser Reihe fand ich super.
Der zweite ist eindeutig eines meiner Lieblingsbücher geworden. Hatte ich also
meine Erwartungen für dieses Buch zu hoch geschraubt? Fakt ist jedoch, dass ich
gewaltig enttäuscht hiervon bin. Vor allem eben durch meine Erwartungen auf ein
Buch, das ich nicht mehr würde aus der Hand legen können. Zudem die
Pressestimmen eindeutig in Richtung „das bisher beste Buch dieser Reihe“
strömen.
Vielleicht fange ich mit den Dingen an, die mich gestört
haben. Da war erst einmal die Tatsache, dass hier ganze drei Sachen im
Vordergrund stehen. Hennings Suche nach dem Verursacher seines Brandes, der
Sex-Skandal seiner Schwester und die Morde. Wenn auch die letzten beiden mehr
hervortreten und Juuls persönliche Suche sich durch die ganze Reihe
hindurchzieht. Ich finde diese beiden Stories, die ungefähr das gleiche Gewicht
haben, ein wenig viel. Ich als Leserin möchte nicht mal über Trine und mal über
die Morde lesen, und vor allem nicht zwischendrin ein paar Überlegungen über
den Brand. Hennings Gedanken zu diesen drei Sachen sind in diesem Buch total
durcheinandergewürfelt: Mal das, mal das, mal das. Erst gegen Ende lösen sich
die beiden Knoten auf, hübsch nacheinander natürlich. Den Versuch, Trine und den
Mörder der alten Frau miteinander zu verknüpfen finde ich ehrlich gesagt sehr
nachlässig und vor allem sehr lächerlich gemacht.
Das Finale ist eine Geiselnahme, das kann ich ja sagen.
Allerdings finde ich diese mehr als unpassend – hallo, der Täter war rasend vor
Wut. Jetzt steht er im Haus rum und wartet über eine Stunde. Sein Plan war, die
beiden Geiseln abzuknallen. Ich fand die Wendung, dass er es nicht getan hat
und seine Gedanken dabei beziehungsweise die Rolle der Polizei und wie schon erwähnt
die sinnlose Rolle Trines, unpassend und… schlecht? Einfach eine schlechte
Idee, ein mühsamer Versuch, die beiden eigentlich nichts miteinander zu tun
habenden Dinge zu verbinden.
Und auch an der Mordsache an sich habe ich etwas
auszusetzen. Thomas Enger hatte bisher immer so schöne Ideen. Nun taucht ein
absoluter Klischeemörder auf. Szenen aus seiner Sicht, die in der Standart-Schreibweise
eines hirnkranken Mörders geschrieben sind. Kein nachvollziehbares Motiv,
einfach sinnloser Hass. Und wie gesagt die seltsame, unwahrscheinliche Wendung
mit der Geiselnahme am Ende. Lediglich der Mord an der alten Frau war
interessant. Möglicherweise die Grundidee für dieses Buch, aber das kann ich
natürlich nicht sagen.
Die Brandsache an sich könnte übrigens auch mal langsam zu Ende
gehen. Mir ist klar, dass der Autor sie möglicherweise erst im letzten Band
abschließen möchte, damit das alles irgendwie zusammenhängt und ein rundes
Ganzes bildet, aber nach drei Büchern finde ich wirklich, die Sache sollte
geklärt werden. Abgesehen von wenigen Sätzen gibt es hier übrigens kaum
Fortschritte in dieser kleinen Privatermittlung Hennings, während es in den
ersten beiden Büchern ein richtig großes Ding und im zweiten Band sogar
verdammt eng mit der Haupthandlung verknüpft war. Ich sagte in meiner Rezension
zu einem der beiden vorherigen Bände bereits, dass diese Reihe von mir aus
unendlich viele Bände haben könnte, ich würde sie mir alle kaufen. Das gilt
noch immer, denn Thomas Engers Schreibweise, die mich von Anfang an gefangen
genommen hat, ist hier natürlich auch noch vorhanden. Aber wie dünn das Seil,
das die Bücher zusammenhalten soll, in diesem Band geworden ist, das ist
wirklich lächerlich.
Man merkt schon, dass ich nicht ganz so viel übrig hatte für
dieses Buch. Jonas rückte immer weiter in den Hintergrund, Juuls Versuche,
seinen „Mörder“ zu finden sind lasch und haltlos. Gefallen hat mir allerdings,
dass nun Trine, Hennings Schwester ins Spiel gekommen ist: In den vorherigen
Büchern nur kurz erwähnt wird die Beziehung der Geschwister hier ein wenig
vertieft. Allerdings auch hier keine Auflösung oder Ähnliches. Ich denke, es
ist ziemlich klar, dass ein weiter Teil folgen wird und dass dieser der letzte
sein wird.
Nun denn, ich werde ihn mir kaufen, und dann werden wir
weitersehen ;)
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