Samstag, 3. Oktober 2015

[Rezension] Georg Büchner – Dantons Tod




ISBN: 978-3-15-006060-5
Verlag: Reclam
Seiten: 84
Preis: 2€







Inhalt:
Die blutigen Septembermorde in Frankreich sind seit über einem Jahr vergangen, doch den damals am Massaker beteiligt gewesenen Gegenrevolutionär Georges Danton quälen noch immer die Gedanken an seine brutalen Taten. Seine neue Ideologie stützt sich auf die Ideen des Epikur und die Devise lautet: Diskutieren statt hirnlos guillotinieren. Damit ist er der erklärte Feind Maximiliens de Robespierre, dem Anführer des Terreurs, der gerade mit seiner mörderischen Schreckensherrschaft die Fäden in den Händen hält...

"Danton: "Ich sehe großes Unglück über Frankreich hereinbrechen. Das ist die Diktatur, sie hat ihren Schleier zerrissen, sie trägt die Stirne hoch, sie schreitet über unsere Leichen. [...] Wie lange sollen die Fußstapfen der Freiheit Gräber sein?""
S. 69


Meine Meinung:
Als total unpolitischer und geschichtlich sehr uninteressierter Mensch (ja, so was gibt es...) und natürlich als jemand der beim Anblick einer Schullektüre gleich unwillig das Gesicht verzieht, war ich sehr überrascht von diesem Drama.

Diese grässlich stechende gelbe Farbe ruft Assoziationen von unglaublicher Langeweile hervor und von Sätzen, von denen man kaum ein Wort versteht - wenn man sich an deren Ende überhaupt noch an den Anfang erinnern kann. Hier jedoch war ich soeben ziemlich überrascht, als ich schon die letzte Seite erreicht hatte. Das liegt vermutlich daran dass hauptsächlich geredet wird und von tatsächlicher Handlung nicht soo viel zu sehen ist (leider wurde durch den Titel die Spannung ermordet). Aber das Gesprochene fand ich interessant... zumindest dafür dass es extrem philosophisch war. Trotzdem musste man sich nicht minutenlang an einem Satz aufhalten um ihn zu verstehen, sondern konnte fast durchgehend einfach weiterlesen.

Auch der politische Ablauf und die Meinungen der verschiedenen Parteien (sprich: Jakobiner, Girondisten, Dantonisten, und die millionen unnötigen anderen) wurden klar dargelegt, indem die Erklärungen in die normalen Gespräche der Protagonisten eingegangen sind.

Natürlich hapert es, wie bei jedem Drama, ein wenig an der Sprache oder den seltsamen Charakteren (in Dramen müssen die Personen ja immer übertreiben), aber alles in allem habe ich nichts zu meckern und bin gespannt auf die Besprechung im Unterricht.

Ich bin nicht sicher ob ich das so sagen kann... aber falls es euch was bringt: Ich fand es besser als "Wilhelm Tell" oder "Kleider machen Leute", aber nicht so gut wie "Kabale und Liebe".


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind Herzlich Willkommen!