Mittwoch, 21. Oktober 2015

[Rezension] Jeannette Walls - Half Broke Horses


ISBN: 978-3-14-041164-6
Verlag: Schöningh
Seiten: 200
Preis: [TB] 7,95€
Sprache: Englisch
Leseprobe?

Andere Bücher der Autorin:
The Glass Castle
The Silver Star




Der Tag, an dem Lily ihre beiden kleinen Geschwister vor einer Überschwemmung rettet, bringt deutlich ihren Charakter zum Vorschein: Sie ist eine starke Persönlichkeit, selbstbewusst und klug.
In dieser auf einem wahren Leben beruhenden Biografie führt Jeannette Walls den Leser durch das aufregende Leben ihrer Großmutter, die noch lange vor der Erfindung des Autos auf einer Ranch im rauen Westen Amerikas aufwuchs.

"When people kill themselves, they think they're ending the pain, but all they're doing is passing it on to those they leave behind."
p. 89


Meine Meinung:
Eigentlich war diese "True-Life Novel" nur eine Schullektüre, und die sind meistens der absolute Horror. Das ist auch der Grund, warum ich es so lange nicht gelesen hatte, obwohl ich es quasi musste.

Allerdings hat es sich dann als das genaue Gegenteil herausgestellt: Diese Biographie ist vielleicht nicht die einer bekannten oder berühmten Person oder von jemandem, der irgendetwas Tolles erfunden oder entdeckt hat, aber die Hauptperson Lily Casey ist wirklich lesenswert, vor allem da ihre Enkelin sie sehr spannend dargestellt hat. Lily ist stark und weiß was sie will, sie ist eine Frau mit vielen Talenten, die sich auch in der damals mehr denn je von Männern dominierten Zeit durchzusetzen wusste. Ihr großes Mundwerk bzw. ihre Frechheit sind sehr amüsant. Alles in allem habe ich viele Parallelen zu Scarlett O'Hara aus "Vom Winde verweht" gefunden, und als Lily erzählte dass das ihr Lieblingsbuch sei, war das natürlich nicht weiter verwunderlich. Scarlett war wohl schon damals das große Vorbild vieler Frauen.

Lily weiß mehr vom Leben als Frauen heutzutage mitbekommen, und durch Jeannette Walls werden uns viele ihrer Weisheiten weitergegeben: "Hope for the best, but plan for the worst." Oder: "Anyone who thinks he's too small to make a difference has never been bit by a mosquito."

Wenn man die Industrialisierung und die vielen Krisen im Laufe der amerikanischen Geschichte so durch die Augen einer historischen Person miterleben kann, hat das was Besonderes, finde ich. Es wirkt realer und ist besser nachvollziehbar. Das Buch hier war die erste Lektüre die ich je hatte die in der Vergangenheit Amerikas gespielt hat, und es hat mir auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.
Was die Sprache Englisch angeht kann ich nur eine große Empfehlung für Anfänger aussprechen: Ich habe seit acht Jahren Englisch in der Schule, und mit dieser Ausgabe (sie beinhaltet viele Vokabeln an den Seiten) habe ich alles problemlos verstanden. Es war eine super Übung für mein Englisch-Verständnis, und ich denke, es ist auch für Leute die die Fremdsprache nicht mehr in der Schule haben eine gute Auffrischungsmöglichkeit. Fünf Daumen nach oben!

Ich habe mir übrigens gleich ihre Bücher "The Glass Castle" und "The Silver Star" bestellt, weil ich so begeistert war. Ich freue mich auf weitere Lebensweisheiten!
PS: Für alle die irritiert den Titel gelesen haben... "Half Broke Horses" bedeutet nicht etwa "Halb zerbrochene Pferde", sondern "Nur teilweise gezähmte Pferde" ;)



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