Sonntag, 3. Juli 2016

Drogen, Extremsport & Co - Wieviel Risiko ist lebenswert?


Im dieswöchigen Webmaster Friday geht es um Risiko - ein Thema, das sich auf so ziemlich jeden Bereich des menschlichen Lebens beziehen lässt.




  Denn schließlich ist unser Leben selbst ein Risiko, bevor wir überhaupt auf der Welt sind. Wir hätten behindert geboren werden können, wir hätten tot geboren werden können. Jeder Tag birgt eine Milliarde Risiken. Wir könnten überfahren werden, von einem Irren erschossen werden, wir könnten einen falschen Schritt tun und unser Leben wäre vorbei - oder endet im Rollstuhl und im Krankenhaus.

  Das Leben ist grausam und gefährlich, für mich keine Frage. Aber all die oben genannten Möglichkeiten, zu Tode zu kommen, sind Unfälle. Dumme Zufälle. Es ist menschlich, sich zu verletzen. Der Mensch braucht manchmal sogar Verletzungen, um an Erfahrung zu sammeln. In der Wattebauschwelt der heutigen Kinder ist das sogar manchmal nicht einmal möglich.

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  Was aber viel interessanter ist, sind die Risiken, die man freiwillig, um eines Kicks Willen, eingeht. Dazu fallen mir vor allem zwei Bereiche ein: Drogen und Extremsportarten.


Was Drogen angeht, ist meine Meinung etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich es unglaublich dumm, das Risiko einzugehen, von etwas abhängig zu werden, nur um ein paar Mal etwas Abgedrehtes zu erleben.

  Andererseits finde ich, jeder sollte auf legale Weise die Möglichkeit haben, auszuprobieren was er möchte. Dass man süchtig werden kann, es krank machen oder auch zum Tode führen kann, ein Leben lang Geld kostet, soziale Bindungen auf Spiel setzt usw. usw. sind allseits bekannt - und dieses Risiko muss eben jeder für sich selbst einschätzen können. Aber es auszuprobieren sollte meiner Meinung nach auf keinen Fall verboten sein - die Tatsache, dass es illegal ist, steigert den Konsum und die Anzahl der wirklich Abhängigen nur.


Gerade das Cannabis-Verbot ist für mich sinnlos - Es macht nicht abhängig, löst keine nachgewiesenen körperlichen Schäden aus, wirkt entspannend und ist alles in allem um einiges weniger schädlich als Alkohol. So viele Menschen sind Alkoholiker oder bauen im Rausch Scheiße... da kann man nur den Kopf schütteln.
  Nur um das Offensichtliche einmal zu erwähnen: Natürlich sollte es weiterhin Regeln geben. Drogen sollten teuer und nicht so frei zugänglich sein wie z.B. Waffen in den USA. Man sollte sie erst ab einem bestimmten Alter konsumieren/ausprobieren dürfen und vor allem sollte es verstärkt Aufklärungsarbeit geben. Die ist sogar in unserem Drogen-losen Deutschland viel zu schwach!!

Ich weiß, das ist ein sehr kontroverses Thema, und mir werden einige Leute definitiv nicht zustimmten, darunter bestimmt vor allem Eltern. Vielleicht gründet meine Meinung einfach darauf, dass ich noch so jung bin. Deswegen, schreibt mir gerne eure Meinung in die Kommentare! ↓

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Ein gesellschaftlich etwas tolerierteres Thema sind Extremsportarten: Vielen Adrenalin-Junkies reicht es nicht, "normale" Adrenalinschübe durch einen Sprung vom 10er-Brett im Schwimmbad oder eine Fahrt auf der Achterbahn zu erleben. Neben den "altbekannten" Extremsportarten wie Bungee-Jumping und Fallschirmspringen, welche heutzutage nicht mehr exklusiv, sondern für alle zugänglich sind und deswegen für Junkies wohl nicht mehr so attraktiv, bin ich auf eine Reihe "neuer" Extremsportarten gestoßen.



Darunter Tauchen mit Haien, Klettern ohne Sicherung, Schwimmen in eiskaltem Wasser und etwas Hirnrissiges namens Wingsuit-Flying.

Ich kann Adrenalin-Junkies irgendwie verstehen... ich selbst bin mit dem Silver Star im Europapark Rust mehr als zufrieden, aber ich kann es dennoch irgendwie nachvollziehen. Für mehr Adrenalin und einen stärkeren Kick braucht man eben extremere Dinge. Wichtig ist die Freiheit, machen zu dürfen was man will und nicht an Regeln der Sicherheit gebunden zu sein.



Das Risiko ist jedem Extremsportler bewusst. Dennoch: Ganz nach dem Motto "Frei sein kann nur wer nichts zu verlieren hat" wählen viele Sportler die Freiheit und leben das Risiko, soziale Kontakte ohne sie zurückzulassen.

Auch wenn man das nur entfernt vergleichen kann... wie auch bei den Drogen denke ich, jeder darf machen was er will und soll es auch tun dürfen. Ist es überhaupt zu glauben, dass viele Extremsportarten gesetzlich verboten sind? Der Mensch besitzt seinen eigenen Körper und nur seinen eigenen Körper. Solange es niemand anderen verletzt sollte jeder tun dürfen, was er will.
  In jeder Hinsicht. Mit Sterbehilfe und Selbstmord will ich gar nicht anfangen...



Über das Thema Risiko kann man unendlich viel weiter quatschen und vor allem auch diskutieren. Aber ich denke, dieses Essay ist schon lang genug geworden - und deswegen beende ich ihn an dieser Stelle.

Tweet: Wie viel Risiko ist lebenswert? Drogen & Extremsport  http://ctt.ec/A3lea+

Vielen Dank an Martin Missfeldt für dieses Thema! Auch wenn es nur mit einem Trampolin ohne Sicherheitsnetz begonnen hat...

Hier kommt ihr zu weiteren Artikeln zumThema "Wieviel Risiko ist lebenswert?"

LG,
funne

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